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Thora (Admin)
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Hallo lieber Gast
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Laune : Hach ja :) Anzahl der Beiträge : 721 Alter : 30 Wohnort : Niedersachsen
Thema: Pentagramm Do Feb 02, 2012 8:18 pm
Spoiler:
Name: Jukka Alter: 31 (weil ich ja ein bisschen erfahren sein muss^^) Beruf: Apotheker Aussehen: kräftig bis stämmig gebaut, leicht untersetzt, etwa 1,75 groß, breite Nase und breite lippen, relativ kleine, dunkel grün-graue Augen, dunkelblonde, kurze Haare, die platt liegen und auf der Stirn gerade abgeschnitten sind, wirkt etwas dümmlich Sonstiges: wortkarg, wird für etwas merkwürdig gehalten, bleibt aber immer höflich und hilfsbereit; wird der Hexerei angeklagt, ist ein Hexer (ich fänd es gut, wenn er auch Mitglied in so einer Art Hexenzirkel wäre, oder?)
Name: Raija Alter: 27 Beruf: Kriegerin Aussehen: sehr langes schwarzes Haar, meist zu einem Zopf gebunden, wirkt auf den ersten Blick recht zierlich, sehr feminine Gesichtszüge, hellblaue Augen, ca. 1,70m groß Sonstiges: ist sehr selbstbewusst und lebensfroh, war einst die einzige Frau im persönlichen Wachdienst des Königs, ist nun auf der Suche nach einer neuen Anstellung, kann sehr gut mir Waffen umgehen, gleicht dadurch ihren Mangel an Körperkraft aus, kann schlecht mit Gefühlen umgehen, ihr mangelt es manchmal an Höflichkeit
Jukka
Es war ein Tag wie jeder andere gewesen, ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Ich stand in der Apotheke und bereitete einige Kräutersalben zu, als mein Bruder Arvo zu mir trat. "Mensch, bist du immer noch am Arbeiten?", fragte er schockiert. "Es wird doch schon dunkel, mach mal 'ne Pause." Ich zuckte unverbindlich mit den Schultern. Er seufzte. "Du wirst dich nochmal totarbeiten. Naja, ich will mich ja nicht beschweren." Er lachte. "Besser als wenn du zu faul wärst, irgendetwas zu tun." Er klopfte mir auf die Schulter. "Ich geh mal kurz auf den Markt, wir brauchen noch Milch und Fleisch. Soll ich dir irgendwas mitbringen?" Ich schüttelte stumm den Kopf. Er antwortete mit einem Achselzucken. "Mensch, wieder nur am sabbeln heute", murmelte er ironisch, doch es klang nicht überzeugend. Eher resigniert. Mit einem letzten Winken verließ er den Raum.
Raija
Ich zeigte den Wachtposten am Stadttor meinen Passierschein, der mir vom König ausgestellt wurde. Mit diesem hatte ich nahezu überall Zutritt, da er meine ehemalige Anstellung in der Garde des Königs bewies. Doch diese Zeit war nun vorbei, die Zeit als eine der persönlichen Wachen unseres Staatsoberhauptes...ich wollte mich nun neuen Aufgaben stellen, nicht immer nur im Palast den König bewachen und sein Wohlwollen genießen, ich brauchte eine Herausforderung. Nun schritt ich über den Marktplatz und sah mich um. Hier irgendwo sollte ich mich doch mit einem Offizier treffen, der möglicherweise mein neues Vorgesetzter werden würde. Kein Mensch in Uniform war zu sehen. Ich seufzte leise. Vielleicht sollte ich einfach irgendwo nach diesem Mann fragen, vielleicht kannte man ihn in dieser Stadt. Ich betrat das erstbeste Gebäude, scheinbar eine Apotheke.
Jukka
Kurz nachdem mein Bruder gegangen war, betrat eine junge Frau die Apotheke. Schade, wäre sie fünf Minuten später gekommen, hätte ich schon abgeschlossen gehabt, aber so musste ich wohl oder übel mit ihr reden. Ich war nicht geübt im Umgang mit Menschen, die meisten hielten mich für merkwürdig und deuteten meine wortkargen Äußerung dergestalt, dass man mich für geistig nicht ganz frisch hielt. Die selbstbewusste Ausstrahlung dieser Frau war mir unangenehm. Ein Glück dass sie nicht auch noch größer war als ich, vermutlich hätte mein gesunder Menschenverstand dann sofort gekuscht. "Kann ich Euch helfen, Fräulein?
Raija
Ich sah zu dem Apotheker. Der Herr wirkte auf den ersten Blick ein wenig eigenartig. Er schien älter zu sein, als ich, jedoch nicht viel älter und er sah etwas unsicher aus. Ich lächelte freundlich. "Ja, vielleicht kannst du das." Ich hatte mir angewöhnt, alle Menschen, die keinen höheren Rang hatten als ich selbst, mit 'du' anzusprechen, denn diese unpersönlichen Floskeln gefielen mir nicht. "Ich suche einen Mann, einen Offizier, und ich wüsste gern, ob man ihn hier vielleicht kennt. Sein Name ist...oh nein, jetzt ist mir sein Name entfallen." Peinlich berührt kaute ich auf meinem Daumennagel und dachte nach. So etwas war mir noch nie passiert, eigentlich hatte ich ein hervorragendes Gedächtnis.
Jukka
Ich sah die Frau verdutzt an. Die wenigsten hier sprachen mich mit dem informellen Titel an, weil mich alle für einen allwissenden Heiler hielten. Es gefiel mir, auf diese Weise in die Wirklichkeit zurückgeholt zu werden. "Ein Offzier sagst du..." Ich überlegte angestrengt. Ich kannte mehrere Männer, die als Soldat oder ähnliches arbeiteten, doch einen Offizier... "Von einem Offizier weiß ich nichts. Aber ich kenne eine Kneipe, in der sich alle Militärmitglieder treffen, vielleicht ist er da." Wieder dachte ich kurz nach. "Die liegt aber ziemlich versteckt. Ich wollte gerade zumachen, wenn du willst, bring ich dich hin."
Raija
"Oh, das wäre furchtbar nett", sagte ich und lächelte leicht. "Ich bin ganz neu in der Stadt, weißt du, und bin jetzt auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Der liebe Offizier wird also vielleicht mein neuer Vorgesetzter." Ich zupfte an meinem Uniformrock herum, damit er gut saß. Ich wollte nicht gleich einen schlechten Eindruck machen. Auch die Waffen, die an meinem Gürtel hingen, überprüfte ich nebenbei schnell, während ich die Apotheke verließ und draußen auf den Apotheker wartete.
Jukka
Überrascht über mich selbst folgte ich der jungen Frau aus der Apotheke. Ich hatte seit langem nicht mehr so viel von mir aus zu jemandem gesagt. Irgendwie hatte diese Frau etwas besonderes an sich. Obwohl ihr sicheres Auftreten mich etwas verunsicherte, hatte ich das Gefühl, dieser Frau zu helfen war etwas Gutes. Auch wenn ich mir durch ihre irgendwie anmutige Art noch mehr wie ein Trampel vorkam. Ich verschloss die Tür der Apotheke und nahm den Schlüssel mit. Sollte Arvo vor mir zurück sein, würde er eben warten müssen, oder die Tür aufbrechen, wie er wollte. Mit langsamen, schwerfälligen Schritten machte ich mich auf den Weg.
Raija
Ich sah zu dem Apotheker. "Dann zeig' mir doch mal, wo diese Kneipe nun ist", sagte ich und sah mich rasch um, um mir einen Überblick zu verschaffen. "Aber warte, erstmal verrätst du mir deinen Namen, ja? Ich heiße Raija." Ich streckte ihm die Hand entgegen.
Jukka
Ich ergriff zögernd ihre Hand. "Jukka." Ihr starker Händedruck überraschte mich überhaupt nicht. Er passte hervorragend zu ihrem Auftreten. "Wir müssen hier lang", murmelte ich und bog in eine schmale Gasse zu meiner rechten ab. Normalerweise ging niemand hindurch, weil sie stank und sich im Dunkeln oft Räuber und Gesindel hier herumtrieb, mit dem man nichts zu tun haben wollte. "Ist kürzer. Sonst dauert's ewig." Ohne das Einverständnis meiner Begleiterin einzuholen marschierte ich voran. Schließlich wollte sie ja etwas von mir, dann musste sie auch tun, was ich sagte. Der Gestank schlug von allen Seiten auf uns ein. Unrat lag in den Ecken und Ratten huschten umher. Doch das kümmerte mich nicht weiter. Ich hatte ja Schuhe an. Ob allerdings meine Begleiterin sich freuen würde, wenn etwas von diesem Dreck auf ihren schicken Uniformrock käme, erschien mir unwahrscheinlich. Aber das war es mir nun wirklich nicht wert, den Umweg über sechs oder sieben größere Straßen zu machen. Da musste sie eben durch.
Raija
Ich folgte Jukka und sah mir währenddessen die Gebäude an, die zu unseren Seiten empor ragten. Als wir in eine kleine Gasse einbogen, verzog ich leicht das Gesicht und betrachtete den unschönen Boden. "Ihr habt es ja richtig gemütlich hier in den Straßen", meinte ich, beschwerte mich aber nicht weiter. Ich war so etwas gewöhnt. In meiner Kriegerausbildung hatte man mcih ständig mit ekelhaften Dingen konfrontiert. Nur um den schönen Rock war es schade, hofentlich wurde er nciht allzu dreckig.
Jukka
Glücklicherweise war die dreckige Gasse nicht allzu lang und so brauchten wir nicht lang, um sie zu durchqueren und die nächstgrößere zu erreichen. Hier waren mehr Menschen unterwegs. Händler, Schmiede, Hausfrauen, Bäuerinnen und Gerber liefen wild durcheinander und unterhielten sich lautstark. Keiner bemerkte die zwei zusätzlichen Gestalten, die aus der kleinen Gasse kamen. Ich führte Raija durch das Getümmel und hätte sie beinahe verloren, als ein Pulk von Frauen und Kindern zwischen uns geriet.
Raija
Hier war es ja grässlich voll! Durch die ganzen Menschen, die hier herum wuselten, war es schwierig, durch die Straße hindurch zu kommen und einige Male verlor ich Jukka aus den Augen, fand ihn aber immer wieder. Die Zeit im Palast des Königs hatte mich ein wenig verweichlicht, wie ich nun feststellte, die Masse an Menschen, ihr Geruch und der Dreck, der überall in den Straßen normaler Städte zu finden war, war mir etwas unangenehm. Vor meiner Zeit in der königlichen Garde hätte mich so etwas nie abschrecken können, es wurde wirklich Zeit, dass ich endlich eine neue Stelle antrat.
Jukka
Der merkwürdige Ausdruck auf dem Gesicht meiner Begleiterin störte mich. Verwöhnte Göre! War sie sich etwa zu fein für unsere Straßen? Naja, da wollte ich sie mal eines besseren belehren. Schon wollte ich den Arm heben, um sie in deine Dreckpfütze zu schubsen, als ich mich eines besseren besann. Sie wollte ja schließlich eine neue Stelle finden. Vielleicht würde ich sie auf dem Rückweg besudeln. Ein Glucksen einschlüpfte meiner Kehle. Komisches Gefühl, ich lachte sonst nie ohne ersichtlichen Grund.
Raija
Ich zog eine Augenbraue hoch und sah zu meinem Begleiter. "Was ist so lustig?", fragte ich und sah mich um, um den Grund für sein amüsiertes Glucksen zu erspähen. Scheinbar war ihm das lachen aber völlig zusammenhanglos entwichen, denn ich entdeckte nichts, was in irgendeiner Weise erheiternd wirkte. "Und wo ist nun diese Kneipe, zu der du mich führen wolltest?"
Jukka
"Nicht so eilig, Fräulein." Mein Lachen hatte sie offenbar verärgert. "Es ist nicht mehr weit." Ich bog um zwei weitere Ecken. Schließlich standen wir auf einem kleineren Platz, der eher einem Hinterhof als einem Marktplatz glich. Ich weiß auf ein Schild, das einen Nachtwächter mit Hellebarde zeigte und über einer Tür hing. "Da ist deine Kneipe. Ich denke, du brauchst mich nicht mehr, oder willst du, dass ich mit reinkomme?"
Raija
Interessiert musterte ich das Schild, das über der Tür hing, dann glitt mein Blick zu dem kleinen Fenster, durch das man wegen des Schmutzes nur wenig erkennen konnte. Wie lange war es nun her, dass ich das letzte mal eine Kneipe von innen gesehen hatte? Sicherlich eine Ewigkeit, als Teil der königlichen Garde konnte man schließlich nicht riskieren, in einer heruntergekommenen Schenke gesehen zu werden. Aber jetzt konnte ich mich ja wieder in aller Ruhe an solchen Orten herum treiben. Ich lächelte leicht. "Hm, nein, du musst nciht mit rein kommen", sagte ich und lächelte Jukka kurz an. "Wobei...wenn der Offizier jetzt nicht hier ist, dann brauche ich jemanden, der mir beim Frusttrinken Gesellschaft leistet." Ich lachte leise.
Jukka
Ihr Angebot erschien mir merkwürdig. Bei jeder anderen Person hätte ich es rundheraus abgelehnt, mitzugehen, doch irgendwie hatte sie etwas besonderes an sich. Trotzdem hoffte ich inständig, der Offizier möge in der Schenke sitzen. Ich war nicht sonderlich begeistert von der Idee, frustzusaufen. "Gut, ich komme mit. Aber gesoffen wird nicht." Ich schritt voran zur Schenke und öffnete meiner Begleiterin die Tür. Sofort stürzte ein undefinierbarer Brei der unterschiedlichsten Gerüche auf uns ein und dicke Luft strömte aus dem Schankraum. Etwas zögernd trat ich nach ihr ein.
Raija
"Och, schade, ich trinke so gern Alkohol", meinte ich schmunzelnd und betrat zusammen mit Jukka die Schenke. Ein breites Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich den Geruch einatmete. Dieser 'Duft', gemischt aus alles, was es in einem anständigen Wirtshaus geben musste, weckte Erinnerungen und ich fühlte mich gleich heimisch. Es war, als sei die Zeit bei Hofe einfach aus meinem Gedächtnis gelöscht worden und als sei ich wieder das vorwitzige und ungezogene Mädchen mit den großen Träumen, dass ich früher gewesen war. Damals hatte ich mich gern in solchen Spelunken herum getrieben.
Jukka
Zufrieden sah ich das Lächeln auf ihren Lippen, als sie das Gasthaus betreten hatte. Offenbar war sie doch nicht so verwöhnt. Es mochte meine Einbildung sein, doch irgendwie wirkte sie lockerer und weniger steif zwischen den Gästen der Schenke. Um mich herum sah ich einige Gesichter, die mir aus den Straßen der Stadt bekannt waren, doch keines davon zählte ich zu meinen Freunden. So blieb ich also bei Raija, während wir durch die Menge gingen. Ich bestellte zwei Becher Wein beim Wirt, der irgendwie unheimlich aussah. Hoffentlich würde er uns nichts in das Getränk schütten. Wortlos reichte ich Raija ihren Becher.
Raija
Ich bedankte mcih lächelnd und nahm den Becher, aus dem ich gleich einen Schluck trank. Leicht verzog ich das Gesicht. "Welch ein Gesöff", sagte ich lachend, leerte den Becher aber trotzdem. Schlechter Wein war besser, als gar kein Wein. Währenddessen sah ich mich um, ob ich einen Offizier entdeckte. Tatsächlich sah ich einen Uniformierten, der aber schon ziemlich betrunken war.
Jukka
Ich sah sie einen Schritt auf den Betrunkenen Uniformierten zu machen. Mein Blick fiel auf das Gesicht des Trinkers. Ich erkannte ihn von einem meiner Kneipenstreifzüge wieder und entschlossen hielt ich sie am Arm zurück. "Bevor du dich mit dem Kerl abgibst, solltest du eins wissen: Er ist zwar ein guter Soldat, aber wenn er betrunken ist, genügt ein falsches Wort und du hast eine Narbe im Gesicht. Also pass auf, was du sagst. Selbstbewusste Frauen sind ihm ohnehin suspekt, er ist furchtbar abergläubisch und hat Angst vor Hexen." Mein Gott, warum redete ich nur so viel, seit sie in meiner Nähe war?
Raija
Ich lachte leise. "Du machst dir Sorgen um mich? Wie süß", sagte ich schmunzelnd. "Aber keine Sorge, ich weiß mich zu wehren. Ich bin zwar nicht stark, aber geschickt." Ich tätschelte den Säbel, der an meinem Gürtel hing und zwinkerte Jukka zu. Dann ging ich auf den Soldat zu und setzte mich einfach zu ihm an den Tisch. "Was willst du, Weib?", lallte er. Ohje, ob man mit dem noch ein Gespräch führen konnte? Sicher nicht, der konnte ja kaum auf dem Stuhl aufrecht sitzen. Kurz überlegte ich, ob ich überhaupt versuchen sollte, mit ihm zu reden, aber wenn ich jetzt ging, würde es sicher so aussehen, als hätte er mcih verschreckt. Nein, so eine Blamage konnte ich nciht hinnehmen, das würde meine Ehre verletzen. Und außerdem: Einen Versuch war es ja wert. Was sollte mir schon groß passieren? "Ich bin Soldatin", sagte ich also. "Man hat Euch sicher informiert, dass ich heute in die Stadt kommen sollte. Ihr seid doch der Offizier, nicht wahr?" Die Augen des Soldaten verengten sich, er schob seinen Krug beiseite und lehnte sich über den Tisch. "Das soll wohl 'n Witz sein", sagte er laut. "Man hat mir was von 'nem Mann erzählt, ein Weib nehm ich nicht in meine Garde." Ich blieb gelassen. "Solltet Ihr Euch nicht lieber erst einmal meine Kampfkunst ansehen, bevor Ihr über mich urteilt?" Der Mann schnaubte. "Hau lieber ab, Mädchen, bevor ich dir Beine mache!" Ich machte keine Anstalten, mich zu bewegen und blieb einfach sitzen. Nun schien er wütend zu werden, beugte sich weiter über den Tisch und wollte nach meinem Kragen greifen. Ich musste mich nur zurück lehnen, um ihm auszuweichen, vermutlich sah er auch kaum noch, wo er hin griff. "Na na, wollten wir das nicht klären, wie echte Männer es tun?" Ich griff nach meinem Säbel. "Oder seid Ihr etwa das wahre Weib in dieser Schenke?"
Jukka
Ich sog scharf die Luft ein. Ein böser Fehler. Ich hatte das Gespräch von der Theke aus verfolgt und ich war mir sicher, dass es unklug war, den Offizier herauszufordern. Nicht, weil er selbst im betrunkenen Zustand so gefährlich war, sondern weil seine Unterstellten ihn treu wie ein Hund begleiteten und ihn eben so verteidigten. Wenn die beiden sich einen Kampf liefern würden, konnte Raija nicht gewinnen. Aber sie musste ja wissen, was sie tat. Ich war schließlich nicht ihre Amme. Also nahm ich einen weitern Schluck des bitteren Weines und lauschte weiter dem Gespräch.
Raija
"Ich kämpf nicht gegen Weiber", brummte der Mann. Ein triumphierendes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Angst, Fräulein?" Grimmig knurrte der Offizier, erhob sich nun schwankend und wie auf Befehl waren sogleich zwei bewaffnete Männer an seiner Seite. "Drei Kerle gegen eine Frau, ist das nicht ein bisschen ungerecht?", fragte ich und versuchte, einfach gelassen zu bleiben. Ich wusste, dass es nicht ratsam war, einen Offizier mit Begleitschutz noch weiter zu reizen, doch mein Stolz ließ es nicht zu, jetzt einfach zu kapitulieren. "Wie wäre es stattdessen mit einem Zweikampf?", fuhr ich also fort. "Ein starker Mann wie Ihr muss doch auch in betrunkenem Zustand kampfbereit sein." "Packt sie!", schrie der Soldat, ohne weiter auf meine Schikanen einzugehen. Ich reagierte sofort und warf den Tisch um, um den Männern den Weg zu versperren. "Jukka, es wird Zeit zu verschwinden", rief ich, packte meinen Begleiter am Arm und zog ihn zum Ausgang.
Jukka
Im ersten Moment war ich verärgert darüber, dass sie mich in die Sache mit einbezog. Doch in der Hektik des Geschehens blieb mir nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Raija war schon fast aus der Tür, als einer der Soldaten mit einem Messer nach ihr hieb. Offensichtlich war auch er betrunken. Die Klinge näherte sich ihrem Nacken, doch ich packte seinen Arm und drehte ihn um. Sein Schmerzensschrei gellte noch in meinen Ohren, als ich schon draußen war. "Raija, hier lang!", rief ich, als sie geradewegs den ungünstigsten Weg einschlug, und zog sie in eine andere Gasse. "Hier sind mehr Leute, da fallen wir nicht so auf." Ich führte sie durch mehrere Straßen, bis wir den großen Marktplatz erreichten. Die Soldaten hatten uns ein Stück weit verfolgt, doch offenbar hatten wir sie jetzt abgeschüttelt. "Ich habe dich gewarnt", knurrte ich mürrisch.
Raija
Ich erschrak tatsächlich ein wenig, als einer der Soldaten mit seinem Messer nach mir hieb, doch schnell hatte ich mir wieder gefasst und folgte Jukka in die Gasse und durch die Menschenmenge. Als wir unsere Verfolger schließlich abgeschüttelt hatten und Jukka mich rügte, lachte ich nur. Ich war solchen Nervenkitzel gewohnt, brauchte ihn mittlerweile vielleicht sogar regelmäßig. "Du bist ja ein richtiger Held, Jukka", sagte ich, ohne auf seine Worte einzugehen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
Jukka
Ich erschrak, als meine Begleiterin mich küsste. Das gehörte sich hier nicht, die Menschen würden einen falschen Eindruck bekommen. Doch ich beschloss, sie nicht darauf hinzuweisen, sondern es einfach zu ignorieren. "Hast du ein Quartier für die Nacht? Es wird schon dunkel."
Raija
Ich winkte ab. "Ach, ein Quartier brauche ich nicht", meinte ich. "Ich habe schon viele Nächte damit verbracht, durch Straßen zu schlendern und außerdem bin ich es gewohnt, wenig zu schlafen...als Soldat wird einem oft der Schlaf geraubt."
Jukka
Ich schüttelte den Kopf. "Nichts da. Wenn die Kerle hier besoffen durch die Gassen streifen, läufst du nicht alleine rum. Egal für wie stark du dich hältst." Wir hatten mittlerweile die Apotheke erreicht. Arvo stand schon ungeduldig vor der Tür. "Wo warst du denn so lange?" Ich winkte ab. "Das Mädchen hier bleibt heute Nacht bei uns." Arvo beäugte sie skeptisch. "Bist du sicher? Woher kennst du sie?" Erneut machte ich eine abwehrende Geste. "Der besoffene Offizier ist hinter ihr her und seine Männer wollten sie eben umbringen." Arvo war immer noch nicht überzeugt. "Bist du sicher, dass sie sich bei uns auch wohlfühlt?" "Das muss jetzt gehen. Ist ja nur für eine Nacht." Ich schloss die Tür auf und schob Raija hinein, ohne ihre Erlaubnis abzuwarten. Arvo folgte uns und ich verschloss die Tür wieder.
Raija
Was hatte der denn für eine verdrehte Wahrnehmung? Hielt er mich wirklich für so schwach, dass ich nicht in der Lage war, eine nacht in den Gassen einer Kleinstadt zu überleben? Ich war Soldatin, verdammt! Protestierend ließ ich mich von Jukka zurück zur Apotheke schleifen und beäugte skeptisch den Mann, der vor der Tür wartete. Jukka schien ihn gut zu kennen. "Ich finde das wirklich albern von dir", meinte ich, als er mcih dann in die Apotheke schob.
Jukka
"Mädchen, ich darf mit Fug und Recht behaupten, dass ich die Leute hier besser kenne als du." Ich hielt ihr einen Becher Saft hin, den ich am Vormittag aus den Beeren im Hinterhof gepresst hatte. Da fiel mir ein, dass ich die beiden gar nicht bekannt gemacht hatte. "Achja. Das hier ist übrigens mein Bruder Arvo. Arvo, Raija. So, jetzt zu wichtigerem. Wie gesagt, ich kenne die Leute hier besser. Glaub mir, du willst hier keine Nacht alleine draußen verbringen. Letztes Jahr kam ein Fremder hierher. Er hat sich mit ein paar Männern in der Kneipe angelegt und er war weiß Gott kein Schwächling, vor dem hatten alle anderen Angst. Am nächsten Tag fand man ihn auf der Straße, sein Kopf war abgetrennt und... naja, den Rest will ich dir ersparen. Jedenfalls wirst du nicht alleine rumlaufen, bei den Halunken, die hier nachts rumrennen."
Raija
Ich verdrehte die Augen. "Ich bin schon mit ganz anderen Typen fertig geworden, ich bin Soldatin!", meinte ich genervt. "Aber na gut, wie du meinst, ich habe jetzt keine Lust auf Stress. Wo soll ich schlafen?" Ich sah mich um.
Jukka
Dass diese Gören einem auch nichts glauben wollten! Ich hatte das nicht nur gesagt, um mich als Beschützer aufzuspielen, sondern weil ich wusste, dass ich eine Verantwortung hatte und dass es meine Schuld war, wenn ihr etwas passierte. Schließlich war sie eine Fremde und ich hatte mich indirekt ihrer angenommen. Ich überlegte. Wo konnte sie denn schlafen? "Gut, wir haben zwei Möglichkeiten: Du kannst in meinem Bett schlafen oder wir machen dir was provisorisches im Keller zurecht. Was wäre dir lieber?"
Raija
"Hm, ich habe die Wahl zwischen einem Bett und dem Keller?" Ich lachte leise. "Ist doch wohl klar, wie ich mich da entscheide." Mich störten zwar ungemütliche Schlafstätten nicht, doch wenn man mir ein Bett anbot, dann musste ich das Angebot doch annehmen!
Jukka
"Gut." Womit hatte ich auch gerechnet? Bescheidenheit konnte man von diesem Mädel wohl kaum erwarten. Ich führte sie also in mein Zimmer und lies sie dort allein. Bevor ich ging sagte ich noch: "Und du bleibst bitte hier. Ich mag es nicht, wenn man in meinem Haus herumstöbert." Dann ging ich mit Arvo in seine KAmmer, die direkt unter dem Giebel lag. Wir verschlossen die Tür ordentlich und setzten uns an den Tisch.
Raija
Als ich nun allein war, setzte ich mich auf das Bett und ließ meinen Blick durch die Kammer schweifen. Das Zimmer war nicht gerade groß und erinnerte mich an die Unterkünfte, in denen wir während der Soldatenausbildung übernachtet hatten. Bei dem Gedanken schüttelte ich mich. Als einzige Frau in einem kleinen Raum eingepfercht zwischen lauter Männern...das war eine schwierige Zeit gewesen, aber ich hatte sie überstanden und mir mit der Zeit den Respekt der männlichen Soldaten erworben. Ich zog meinen Uniformrock und meine Hose aus und warf beides über den Stuhl, der in der Ecke stand, meine Stiefel stellte ich neben das Bett. Nur mein Hemd behielt ich an und schlüpfte unter die Decke. Immerhin war es warm hier.
Jukka
Ich spähte durch eine Spalte in den Bodenbrettern. Ich wusste, dass man mich von unten weder sehen noch hören konnte, also bestand keine Gefahr, dass das Mädchen etwas mitbekam. Ich sah, wie sie sich ins Bett legte. Vorsichtig setzte ich mich zurück an den Tisch. Arvo sah mich stirnrunzelnd an. "Sie kann nicht länger bleiben, das weißt du hoffentlich. Sie gehört nicht zu uns und wenn sie übermorgen Nacht noch hier ist, könnte das gefährlich werden", raunte er. "Ist ja gut, ist ja gut. Sie wird nicht lange bleiben. Allerdings weiß ich nicht, ob sie so schnell einen neue Arbeit findet, jetzt, wo sie sich mit ihrem potenziellen Chef einen ordentlichen Kampf geliefert hat." Ich dachte nach. "Ich hab das Gefühl, sie mag mich. Komisch, sie wirkt gar nicht so, als würde sie sich aus unserem Stand etwas machen. Sie behandelt mich immer als wäre sie klüger, aber trotzdem wirkt es so..." Ich ließ den Satz unbeendet. Eine kurze Stille trat ein, bis unten ein lautes Pochen an der Tür zu hören war, gefolgt von panischem Rufen. Arvo und ich blickten uns an und rannten beide gleichzeitig hinunter.
Raija
Ich war gerade dabei einzuschlafen, als ich das Pochen an der Tür und die lauten Rufe vernahm. Sofort war ich wieder hellwach und richtete mich auf. Ich runzelte leicht die Stirn. Ob ich mal nachsehen sollte, was da los war? Es ging mich zwar wahrscheinlich nichts an - das hier war schließlich Jukkas Haus - aber trotzdem packte mich die Neugier und ich zog mir schnell wieder meine Hose an. War ja auch möglich, dass es Einbrecher waren, dann war es meine Pflicht, Jukka und Arvo zu beschützen. Schließlich war ich Soldatin!
Jukka
Ich öffnete die Tür und ein Mann fiel in meine Arme. Ich sah sofort, dass er stark verletzt war. Seine linke Körperhälfte war blutüberströmt und ein gewaltiger Riss breitete sich über seiner Brust aus. "Hilfe", stöhnte er, "Blut. Sterbe." Ich bedeutete Arvo, ihn festzuhalten, während ich in die Apotheke rannte, um Tücher und Kräuter zu holen. Arvo versuchte, die Blutung mit den Tüchern zu stoppen, während ich dasselbe mit den Kräutern tat. Doch es half nichts, der Mann blutete immer weiter. Ich wusste, dass ich keine Wahl hatte. Ich legte meine Hände auf die Brust des Mannes und schloss die Wunde.
Raija
"Ach verdammt!" Die dumme Tür klemmte. Ich rüttelte an dem verfluchten Ding, aber sie wollte sich einfach nicht öffnen. Abgeschlossen war sie nicht...zumindest sah es nicht so aus. "Ich will hier raus, verflucht." Schließlich musste ich nachsehen, was da draußen vor sich ging.
Jukka
Arvo hatte den Lärm gehört und ging nach oben, um unseren Gast aus seinem Zimmer zu lassen. Wie verdammt unvorsichtig von ihm! Doch ich merkte zu spät, dass er gegangen war und so blieb mir nur zu hoffen, sie möge nicht sehen, was ich tat. Es war schwierig. Der Mann war offenbar schwerer verletzt als es ausgesehen hatte. Ich wendete mehr Kraft und Konzentration auf, in der Hoffnung, ihm helfen zu können. In diesem Moment sah ich draußen eine Nachbarsfrau vorbeigehen und zu uns hineinblicken.
Raija
Ich bedankte mich bei Arvo, der mich schließlich aus dem Zimmer befreite, auch wenn es mich ein wenig ärgerte, das ich zu schwach gewesen war, um die Tür allein auf zu kriegen. Wo ging es denn jetzt zur Haustür? Ich hatte doch sonst einen so guten Orientierungssinn, verdammt!
Jukka
Die Frau draußen beäugte mich misstrauisch. Ich versuchte, ihr keine Beachtung zu schenken, jetzt konnte ich eh nicht mehr zurück. Langsam schaffte ich es, die Wunde zu schließen. Der Mann, eben noch leblos, richtete sich jetzt langsam auf. Die Nachbarin blickte schockiert. Ich ignorierte sie und bat stattdessen Arvo, der gerade die Treppe wieder hinabkam, den benommenen Mann mit mir in die Küche zu tragen. Arvo schloss die Tür und folgte meiner Aufforderung.
Raija
Als ich endlich den Weg nach unten gefunden hatte, sah ich, wie Jukka und Arvo gerade einen Mann in die Küche trugen. Erschrocken eilte ich zu ihnen. "Was ist mit dem Mann?", fragte ich. In meiner Soldatenausbildung hatte ich auch einiges über Medizin gelernt, vielleicht konnte ich ja helfen.
Jukka
"Nichts. Ihm geht es wieder gut", antwortete ich abrupt und legte den Mann auf den Tisch. Ich wandte Raija den Rücken zu und warf Arvo einen tadelndetn Blick zu. Ich wusste, dass er mich verstanden hatte, auch wenn er nicht reagierte. "Raija, wenn du helfen willst, geh in den Hof und hol Wasser aus dem Brunnen. Wir müssen seine Stirn kühlen."
Raija
"Ähm, okay", sagte ich, eilte nach draußen und sah mich nach dem Brunnen um. Schnell entdeckte ich ihn und machte mcih daran, mit dem Eimer, der daneben stand, Wasser heraus zu holen. Mit dem vollen Eimer lief ich schnell zurück ins Haus. "Bitte sehr."
Jukka
Ich beeilte mich, die letzten Risse der Wunde zu schließen, bevor Raija zurückwar. Als sie schließlich vor mir stand, nahm ich ihr den Eimer ab, tränkte einen Lappen mit Wasser und wickelte ihn um die Stirn des benommenen Mannes. Es dauerte nicht lange, bis er die Augen aufschlug. Ich war mir sicher, dass er alles um sich herum klar erkennen konnte, er wirkte nicht abwesend. "Geht es dir gut?", fragte ich. Er nickte. Ich gab Arvo ein Zeichen, der dem Mann aufhalf und ihn forttrug. Er würde die Nacht auf Strohsäcken im Hof verbringen, um an der frischen Luft zu sein.
Raija
"Was war denn nun mit dem Mann?", fragte ich Jukka, als Arvo weg war. "Wo kam er her? Und warum ging es ihm so schnell besser? Hatte er nur einen Schwächeanfall?" Ich ließ die Fragen in einer Geschwindigkeit auf Jukka einprasseln, dass er unmöglich alle auf einmal aufnehmen konnte.
Jukka
Jetzt nervte sie schon fast. Sie kam dem Kern der ganzen Sache zu nahe, es wurde gefährlich. "Hör zu", blaffte ich sie an, "ich habe keine Ahnung, wer der Kerl war. Er tauchte auf, war verwundet, ich heilte ihn. Mehr weiß ich nicht, in Ordnung?" Ich räumte die letzten Überreste der Prozedur weg. "Geh wieder schlafen."
Raija
Ich sollte wieder schlafen gehen? "Ich denke ja überhaupt nicht daran", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie sollte ich denn bitte schlafen, wenn gerade etwas spannendes passiert war? "Wie hast du es geschafft, den Kerl so schnell zu heilen? Die besten Heilkräuter wirken nciht so schnell."
Jukka
"Ich hatte Glück, okay? Keine große Sache. Der Schnitt war nicht so tief, wie ich dachte." Ich schüttelte den Kopf. Dieses Mädchen machte mich nervös. Mein Wille schweifte hin und her zwischen der Notwendigkeit, alles geheim zu halten und dem Wunsch, ihr alles zu sagen, was ich wusste. Letzteres Begehren konnte ich selbst nicht erklären. Zuvor hatte ich nichts besonderes an ihr wahrgenommen, doch jetzt wollte ich sie an allem teilhabenlassen. Ich blickte auf meine Hände und sah, dass sie zitterten. Plötzlich brach meine Stimme. "Bitte... lass mich allein." Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ich hoffte, sie würde sich nichts dabei denken.
Raija
Eine Weile blieb ich stumm vor ihm stehen. Er zitterte ja. Was war nur los mit ihm? Zögerlich griff ich nach seinen Händen. "Habe ich irgendwas falsches gesagt?", fragte ich leise. "Wenn ja, dann tut es mir leid." Ich gehörte eigentlich nicht zu den Leuten, die sich für alles entschuldigte, im Gegenteil: Ich war ein sturen Ding, das nie einsah, dass es irgendwas falsch gemacht hat. Aber Jukka tat mir wirklich leid und irgendwie wollte ich nciht, dass er mir böse war.
Jukka
Als sie meine Hände nahm, hätten beinahe meine Knie nachgegeben. Ich lehnte mich gegen die Wand und stand zusammengesunken da. "Nein, hast du nicht", murmelte ich. Ich schlang meine Finger um ihre und ließ mich einen Moment lang in dem merkwürdigen Gefühl in meinem Bauch versinken. Dann fand ich meine Fassung wieder. Ich entzog ihr meine Hände und stieß mich von der Wand ab. "Geh wieder schlafen", sagte ich abrupt und schob sie zur Seite. Mit wenigen Schritten sprang ich die Treppe hinauf und schloss mich in Arvos Kammer ein.
Raija
"Ähm...na gut", sagte ich irritiert und sah Jukka nach. Irgendwas stimmte doch nciht mit ihm, das spürte ich ganz deutlich! Aber wenn er nicht mit mir darüber reden wollte, dann konnte ich ihn ja nicht zwingen. Also ging ich einfach wieder in meine Kammer und legte mcih schlafen.
Jukka
Die ganze Nacht wälzte ich mich hin und her. Auch als Arvo hereinkam und sich neben mir auf den Boden legte. Selbst mit einem einfachen Beruhigungszauber wurde das Ganze nicht besser. Ich konnte einfach keine Ruhe finden. Als ich endlich draußen den Hahn krähen hörte, quälte ich mich aus dem Bett. Ich erschrak vor meinen Spiegelbild. Ich sah furchtbar aus. Ich versuchte, mich mit Magie in eine einigermaßen gesellschaftsfähige Form zu bringen. Dann quälte ich mich die Treppe hinunter, um etwas zu essen.
Raija
Ich lag die halbe Nacht lang wach und grübelte darüber nach, was wohl mit Jukka los sein könnte. Dann schließlich, als es schon fast wieder morgen war, schlief ich endlich ein. Trotzdem war ich putzmunter, als ich wenige Stunden später wieder erwachte. Schnell stand ich auf und zog meinen Uniformrock wieder an. Dann öffnete ich erst einmal das Fenster, um etwas frische Luft in das stickige Zimmer zu lassen.
Jukka
Als ich schon eine ganze Zeit am Tisch gegessen hatte und vor lauter Appetitlosigkeit keinen Bissen hinuntergeschlungen bekam, hörte ich Raijas Schritte auf den Dielen. Ich erschrak. Hastig kramte ich Essen aus allen Ecken des Raumes zusammen und stellte sie auf den Tisch. Dann griff ich mir zwei Äpfel und verließ überstürzt das Haus. Ich war jetzt wirklich nicht in der Stimmung, mit Raija zu sprechen.
Raija
Als ich gerade die Treppe herunter kam, hörte ich, wie eine Tür zugeschlagen wurde. Hatte Jukka in aller Frühe schon das Haus verlassen? Na, wahrscheinlich hatte er schon zu tun, er war ja sicherlich ein viel beschäftigter Mann. Auf dem Küchentisch entdeckte ich Essen und sogleich lief mir das Wasser im Mund zusammen. Erst jetzt merkte ich, wie hungrig ich eigentlich war.
Jukka
Tief in Gedanken lief ich die Straße entlang. Irgendwie hatte dieses Mädchen mein Leben auf den Kopf gestellt. Nichts lief, wie es sollte. Ich Idiot hatte sogar mein Geschäft ganz allein gelassen, Arvo schlief vermutlich noch, nun war niemand da, der die Kunden bediente. Aber wie auch immer, ich musste mir jetzt erstmal über mich selbst klar werden. Und der beste Ort dafür war das Haus meiner guten Freundin Katra. Die Menschen hielten sie zwar für eine Hure und ich geriet jedes mal fast in Verruf, wenn man mich an ihrem Fenster sah, doch sie war die einzige, der ich mich anvertraute. Sie lebte in einem der verruchteren Viertel, weil sie nicht so viel Geld hatte. Sie verdiente sich ihren Lebensunterhalt mit Gesang und dadurch, dass sie viele Gönner hatte, die sie auch nicht selten besuchten. So waren die Vermutungen der Menschen nicht ganz unbegründet, auch wenn weder Katra noch ihre Gönner es als Gewerbe ansahen.
Raija
Ich saß eine ganze Weile am Tisch und aß und aß. Währenddessen machte ich mir Gedanken über Jukka. Was wohl der Grund dafür war, dass er so früh weg gegangen war und mich allein gelassen hatte ohne etwas zu sagen? Naja, eigentlich ging es mich ja auch nichts an.
Jukka
Katra servierte mir einen warmen Tee und schenkte mir ein mildes Lächeln, als ich ihr von Raija erzählte. "Wenn ich dich nicht besser kennen würde, würde ich glatt sagen, du bist verliebt, mein Freund." Ich schüttelte widerwillig den Kopf. "Ich und verliebt, wo lebst du denn. Du weißt, wann ich das letzte mal verliebt war." und wie es geendet hat, fügte ich in Gedanken hinzu, doch ich hütete mich, das laut auszusprechen.
Raija
Ich hatte alles aufgegessen und jetzt war mir langweilig. Ich wollte ja am liebsten gleich wieder los und mit dem Vorgesetzten dieses Offiziers, der auf mich los gegangen war, sprechen, dumm nur, dass ich mich hier überhaupt nicht auskannte. Ich hatte also keine andere Wahl, als darauf zu warten, dass Jukka wieder kam. Nun lag ich im Halbschlaf auf meinem Bett und schnarchte vor mich hin.
Jukka
Eine kleine Ewigkeit unterhielten wir uns weiter. Die Sonne hatte schon längst ihren höchsten Punkt passiert, als ich endlich von Katra fortging. Ich machte mich direkt auf den Weg zur Apotheke, wo Arvo schon angenervt hinter der Tür auf mich wartete. "Wo bist du denn bitte so lange gewesen? Deine Kundin von neulich ist wieder da und meint, du hättest ihr ein Medikament versprochen, was soll das denn sein?" Meine Güte, der war ja vollkommen aufgedreht. Den würde ich ersteinmal beruhigen müssen.
Raija
Als von unten ein Geräusch an meine Ohren drang, das sich wie das Zuschlagen einer Tür anhörte, schreckte ich auf. Ah, sicher war Jukka wieder da. Schnell richtete ich meine Kleidung und stürmte hinunter. Ich wollte jetzt endlich mal planen, wie das alles weiter gehen sollte. Vielleicht konnte Jukka mich ja zum Hauptquartier des Soldatenverbandes führen..ich wollte eine neue Anstellung!
Jukka
Ich verfrachtete Arvo erstmal in die Küche, bevor ich Ordnung in die Apotheke brachte. Da hörte ich auch schon Schritte auf der Treppe. Verdammt, sie war immer noch da. Es sollte doch nur für eine Nacht sein, konnte sie nicht gehen? Ich packte schnell die Medizinbündel und -fläschen zusammen, die ich verschiedenen Kunden versprochen hatte und beschriftete sie so, dass Arvo sie alle ausgeben konnte.
Raija
"Jukka", rief ich fröhlich und begrüßte ihn mit einem Klaps auf die Schulter. "Was hattest du denn so früh schon Wichtiges zu erledigen?"
Jukka
Ich schüttelte sie mürrisch ab. "Nichts", sagte ich grummelig und wandte ihr den Rücken zu.